https://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2019-7-US-Klima-Web.pdf

.... Auszug rauskopiert - hier schon mal das Fazit aus dieser Studie:

Fazit:
Zu diesem Schluss
kommt ein neuer Sonderbericht des Weltklimarats IPCC.
Der
Bericht bestätigt, dass sich der Klimawandel immer fataler und einschneidender auf die Weltmeere und die Kryosphäre (Gesamtheit des in gefrorenem Zustand auf der Erde vorkommenden Wassers) auswirkt. Alle bisherigen Prognosen zum Anstieg des Meeresspiegels und dem Schmelzen der weltweiten Eis- und Schneevorkommen müssen nach oben korrigiert werden.
Beson
ders gravierend sieht es in Grönland und der Arktis aus, wo sich der Klimawandel mit nahezu doppelter Geschwindigkeit vollzieht. Auch die Folgen der Erwärmung für die Meeresumwelt sind dramatisch. Die Ozeane leiden unter Sauerstoffmangel und versauern immer schneller. Die Folgen: Extreme Hitzewellen werden zunehmen mit entsprechenden Konsequenzen für die Meeresbewohner und die Küstenmetropolen dieser Welt. Die Forscher malen ein düsteres Bild für die Zukunft unseres Planeten, wenn nicht schnell und energisch gegengesteuert wird.
Eine geringe Hoffnung die schlimmsten Auswirkungen zu vermeiden besteht noch: Es muss zu drastischen und sofortigen Einsparungen bei den CO2-Emissionen kommen.52  Bedingt durch den menschlichen Einfluss sind vier von neun planetaren Grenzen53 bereits überschritten: Klimawandel, Biodi-versität, Landnutzung und biogeochemische Kreisläufe.
Dies ist
das Fazit eines internationalen Teams von 18 Wissenschaftlern im Fachjournal Science. Zwei dieser Grenzen, nämlich Klimawandel und Artensterben, sind von entscheidender Bedeutung für das Erdsystem wie wir es kennen. Werden sie deutlich überschritten, sind irreversible Veränderungen nicht mehr zu vermeiden.54 Die bisherigen Voraussagen und Annahmen zu den Auswirkungen der anthropogenen Klimaerwärmung waren zu „optimistisch“ und die globale Erhitzung entwickelt sich weitaus drastischer – und vor allen Dingen schneller – als bisher angenommen. Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, verfügt die Menschheit über ein weitaus geringeres CO2-Budget als bisher angenommen.55
Aus den bisherigen Studien und Untersuchungen kann man
schlussfolgern, dass das Militär – neben der industriellen Landwirtschaft (eine der zerstörerischsten Industrien und schlimmsten Klimasünder dieses Planeten56) und den fossilen Konzernen (die Rohstoffkonzerne sind in besonders großem Umfang mit maßloser Umweltzerstörung, Kinderarbeit und Kriegen verbunden57) – weltweit der wahrscheinlich bedeutendste institutionelle Umweltverschmutzer ist.
Es ist nur logisch anzunehmen, dass
die desaströse Umweltbilanz des US-Militärs auch auf alle anderen Militärmaschinerien dieses Planeten überschrieben werden kann, nur eben nicht in diesem gigantischen Ausmaß, betrachtet man die größten globalen Rüstungshaushalte. Die USA gaben im Jahre 2018 fast so viel für militärische Rüstung aus (649 Milliarden US-Dollar) wie die nachfolgenden neun Staaten zusammen (China (250 Milliarden Dollar), Saudi-Arabien (67.6 Milliarden Dollar), Indien (66.5 Milliarden Dollar), Frankreich, (63.8 Milliarden Dollar), Russland (61.4 Milliarden Dollar), Großbritannien (50 Milliarden Dollar), Deutschland (49.5 Milliarden Dollar), Japan (46.6 Milliarden Dollar) und Südkorea (43.1 Milliarden Dollar); gesamt (698.5 Milliarden US-Dollar)).58

Konsequenterweise muss man zu dem Schluss gelangen, dass die Umweltzerstörungen durch den US-Militärapparat auch ein einzigartiges Level aufweisen und damit beträchtliche Auswirkungen auf die weltweiten THG-Emissionen haben. Selbstverständlich gilt dies für alle großen Militärnationen auf diesem Globus.
Ein bedeutender Anteil der Maßnahmen gegen den men
schengemachten Klimawandel müsste deshalb eine umfassende Abrüstung beinhalten, stattdessen geschieht genau das Gegenteil. Die neusten Zahlen von 2018 des Stockholm International Peace Research Institute, SIPRI, sind ein bitteres Zeugnis dieser Tatsache.59 Die Welt muss die THG-Emissionen verringern, wenn sie noch an einer lebenswerten Zukunft interessiert ist, darüber ist sich die derzeitige multinationale Wissenschaftsforschung nahezu übereinstimmend sicher.60 Die Umweltzerstörung und das Aufheizen der Erde durch die weltweiten Militärapparate muss ebenso gestoppt werden, ansonsten gleicht der ernsthafte Versuch die THG-Emissionen zu stoppen einem Scheingefecht.
Auch in Deutschland wird die indirekt umweltgefährdende
Wirkung der Rüstung schon beim Blick auf den Bundeshaushalt unmittelbar klar: Der Rüstungshaushalt der Bundeswehr für 2019 erreicht einen neuen Rekord und steigt - nach einem geplanten Nachschlag - von circa 38,5 Milliarden auf mehr als 43,2 Milliar-den Euro.61 Damit ist für »Verteidigung« in diesem Jahr deutlich mehr Geld vorgesehen als für die Bereiche Umwelt, Gesundheit, Bildung und Forschung zusammen. Der Topf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit steigt von knapp 2 Milliarden auf knapp 2,3 Milliarden Euro.62 Das Verhältnis von Militärausgaben und dem Etat der unter anderem den Schutz der Umwelt organisiert, beträgt fast zwanzig zu eins. Dabei müsste das Verhältnis genau umgekehrt sein.Die Lippenbekenntnisse unserer Politiker zum Umweltschutz sind pure Heuchelei angesichts ihrer realen Handlungen, darüber sollte man sich keinerlei Illusionen machen.
Leider machen die Leitmedien gekonnt einen großen Bogen
um dieses heiße Eisen. Eine Treffersuche dieser bahnbrechenden Untersuchungen zeigte ein kollektives journalistisches Totschweigen. Egal ob ARD, ZDF, Deutschlandfunk & Co über SPIEGEL (Slogan: „SPIEGEL-Leser wissen weniger“), ZEIT, TAZ, FAZ, WELT, SZ (Süddeutsche Zeitung), diversen überregionalen Tageszeitungen wie FR (Frankfurter Rundschau) oder Berliner Morgenpost (unsere selbsternannten Flaggschiffe der Demokratie), bis hin zu dem absoluten Tiefpunkt des seriösen Journalismus BILD – keinerlei Treffer.  Da die notwendigen Veränderungen nicht freiwillig geschehen, muss ein organisierter, gesellschaftlich weltumspannender Druck entstehen, der von allen Schichten der Gesellschaft unterstützt und getragen wird. Nur so kann es zu ernsthaften, positiven und dringend erforderlichen Systemveränderungen kommen.
Der weltweite Protest von Extinction Rebellion, Fridays for
Future, indigener Völker, der Gelbwesten, ATTAC, zahlloser Umweltverbände wie Greenpeace u.v.a. zeigt beispielhaft, wie dieser notwendige Widerstand entstehen kann. Friedensbewegung und Umweltschutzorganisationen sollten zudem an einem Strang ziehen und eng miteinander kooperieren, denn sie alle eint derselbe Feind. Den Ruf nach einer Beendigung der Umweltzerstörung durch Militär und Kriege sollten sowohl Umweltbewegung wie auch Friedensbewegung als zentrale Forderung an die Politik adressieren.
Prof. Dr. Rainer Mausfeld hat das gegenwärtige Problem der
Mobilisierung der Massen in einem seiner Vorträge über die Verwüstungen des globalen Neoliberalismus treffend auf den Punkt gebracht:  „Dies [die politische Apathie und soziale Fragmentierung unserer Gesellschaft] sind keine Folgen zufälliger Entwicklungen, sondern Erfolge einer jahrzehntelangen, systematischen Indoktrination durch die herrschenden Eliten. Mehr als fünfzig Jahre Elitendemokratie haben uns gezeigt, wohin dieser Weg führt. Es ist der Weg der Zerstörung. Der Zerstörung von Gemeinschaft, der Zerstörung der Idee von Gemeinschaft, der millionenfachen Zerstörung von Leben, der Zerstörung von kultureller und zivilisatorischer Substanz – vor allem der Dritten Welt – und der Zerstörung unserer ökologischen Grundlagen. Die Nutznießer dieser Zerstörung sehen keinen Grund ihren Weg zu ändern. Die dazu notwendige Veränderungsenergie kann nur von unten kommen – von uns.
Das ist unsere Aufgabe und das ist unsere Verantwortung.“
63 Wir sind augenblicklich Zeitzeugen, wie eine vier Milliarden Jahre alte Erdentwicklung in einer globalen Wirtschaftsmaschinerie verheizt und ausgelöscht wird. Diese »Megamaschine« erzeugt einen monströsen Überfluss an Warenschrott und produziert zugleich Unmengen von Müll. Sie häuft aberwitzigen Reichtum, massenhaftes Elend, sinnlosen Leerlauf (sog. Bullshit Jobs), Überarbeitung und permanente ökologische Zerstörung an.64  Im Ganzen gesehen repräsentieren die THG-Emissionen, die Ressourcenplünderung imperialer Kriege und die damit ein-hergehende Umweltvernichtung durch die militärischen Zerstörungsmaschinerien solch ein katastrophales Bild, dass eine Lösung der kommenden apokalyptischen Klimakatastrophe ohne Abrüstung und eine Politik des Friedens – und nicht der Eskalation – schlicht nicht vorstellbar ist. Den Profiteuren der globalen Militärgewalt muss ebenfalls das Handwerk gelegt werden, ansonsten wird sich die gesamte Menschheit in einem Alptraum ohne Erwachen wiederfinden, bis zu ihrem bitteren Ende.